Neujahrsempfang_2020

Neujahrsempfang 2020

Die Einhäuser Grünen geben keine Wahlempfehlung für die Bürgermeisterwahl am 2. Februar. Darauf einigte sich der Ortsverband bei seinem Neujahrsempfang im Alten Rathaus. Das erste Treffen 2020, zu dem ein gutes Dutzend Mitglieder und Freunde der Partei erschienen waren, diente dem Informationsaustausch. Außerdem wollte man ein Stimmungsbild erhalten, wie man sich bei der anstehenden Wahl des Rathauschefs positionieren möchte.

Hauptargument gegen eine Empfehlung war, dass mit dem Amtsinhaber Helmut Glanzner ohnehin nur ein einziger Kandidat antritt. Für dessen Wiederwahl haben sich bereits die beiden anderen Fraktionen der Gemeindevertretung, CDU und SPD, ausgesprochen. „Wir sehen daher keine Notwendigkeit, ihn zu unterstützen“, sagte Fraktionsvorsitzender André Scharnagl. Wenn am Ende alle Fraktionen geschlossen hinter dem einzigen Kandidaten stehen, wären das ja fast schon „sozialistische Verhältnisse“, scherzte Scharnagl.

Grundsätzlich respektiere man die Arbeit des Bürgermeisters, spreche ihm für bestimmte Projekte wie die Planung der beiden neuen Kindergärten ausdrücklich ein Lob aus. Andererseits sehe seine Fraktion „auch viele Dinge anders“, so Scharnagl. Als Beispiel nannte er das geplante Gewerbegebiet Nord II: „Das soll an einer ungünstigen Stelle aus dem Boden gestampft werden.“ Auch den beschlossenen Abriss und Neubau des Schulstegs über die Weschnitz hatten die Grünen abgelehnt.

Den erneut parteiunabhängig antretenden Bürgermeister sehen die Grünen „inhaltlich deckungsgleich“ mit der CDU. Dass die Christdemokraten dabei ihre absolute Mehrheit in der Gemeindevertretung im Zweifelsfall nutzen würden, um Entscheidungen im Alleingang zu fällen, respektiere man. Wer bei der Wahl die dazu notwendige Anzahl der Stimmen bekommen hat, „hat auch das gute Recht zu gestalten“. Gleichzeitig habe man selbst aber das Recht, diese Politik zu kritisieren, betonen die Grünen, die sich mit ihren Argumenten dabei jedoch häufig „nicht ernstgenommen“ fühlen.

Als Beispiel nannte André Scharnagl die neue Mehrzweckhalle mit Schulerweiterung. Die sei zwar für „Einhäuser Bedürfnisse prima“, für die Grundschule jedoch schon „vor der Eröffnung zu klein. Die Schuld dafür dem Projektpartner Kreis Bergstraße alleine zuzuschieben, ist nach Einschätzung der Grünen zu einfach: „Man kann auch einem Partner aktiv auf die Füße treten und auf Fehlplanungen aufmerksam machen“, sagte Scharnagl. Viele Möglichkeiten, in Zukunft noch weitere Unterrichtsräume zu schaffen, sieht er an dieser Stelle nicht.

Der ehemalige Grünen-Chef Markus Hirth verwies dabei auf die von seiner Fraktion seinerzeit eingebrachten Idee, im Rahmen der Sporthallensanierung an der Sepp-Herberger-Straße eine auch für Veranstaltungen nutzbare Multifunktionshalle zu schaffen. Dann hätte anstelle der abgerissenen Mehrzweckhalle ein „für die Ortsmitte passendes Gebäude für die Schule gebaut werden können.“

© Bergsträßer Anzeiger, Freitag, 24.01.2020

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